Solarpark Wallrabenstein 2
Eckdaten
Einspeiseleistung
770 kW
Module
1.548x Module des Fabrikats JA Solar
Erwarteter Ertrag
ca. 1,1 GWh pro Jahr
(ausreichend für 315 Haushalte mit einem Verbrauch von 3500 kWh/a)
Peak-Leistung
937 kWp
Fragenkatalog
Der folgende Fragenkatalog gibt einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Aspekte des Solarparkprojekts „Wallrabenstein 2“. Dabei werden sowohl rechtliche Aspekte als auch häufig gestellte Fragen zur Umsetzung des Projekts beantwortet. Unser Ziel ist es, Ihnen eine transparente Informationsgrundlage zu bieten, um Ihre Fragen bestmöglich zu klären. Bitte beachten Sie, dass der Katalog regelmäßig erweitert und aktualisiert wird, um neue Fragestellungen und Entwicklungen rund um das Projekt abzudecken. Ihre Anregungen sind dabei herzlich willkommen!
Inhalt:
Solarpark auf Agraland- ein Widerspruch?
Grundlagen
Agrarflächen dienen dem Nahrungsmitelanbau, warum werden ausgerechnet hier Solarparks gebaut?
Agrarflächen dienen dem Nahrungsmittelanbau, warum werden ausgerechnet hier Solarparks gebaut?
Dies ist eine gute Frage, doch lässt sie sich nicht einfach beantworten, denn a) sind unsere Vorstellung von Landwirtschaft etwas anderes als die Realität, b) zudem sind Solarparks nicht naturfeindlich, wie uns dies manchmal glaubhaft gemacht wird und c) sind die Dimensionen die ein Solarpark belegt im Vergleich winzig.
Wo dürfen Solarparks entstehen?
Natürlich ist ein Solarpark ein Investment, das sich auf Dauer rentiert und sogar mehr als der Betrieb von Landwirtschaft. Damit besteht die Gefahr, dass viele Landwirte nur noch Solarparks betreiben und keine Landwirtschaft. Dem entgegenzuwirken hat der Gesetzgeber Flächen ausgewiesen, die für Landwirtschaft weniger geeignet sind, aber für Solarparks, siehe Förderfähige Flächen nach EEG Grafik unten. Diese Flächen gelten gleichzeitig laut Baugesetzbuch als privilegiert bezogen auf ein Bauvorhaben und als naturverträglich vonseiten der Naturschutzverbände.
Der Solarpark II Wallrabenstein liegt auf einer solchen Fläche, nämlich innerhalb eines Randstreifen um einen Schienenweg und eine Autobahn, der durch Abrieb, salzhaltiges Tauwasser, Lärm und mehr belastet ist. Ein Solarpark gilt zwar als ein Bauprojekt, doch versiegelt er keine Fläche, sondern es entstehen verschiedene Zonen wie feuchte, trockene, sonnige und schattige, die bei richtiger Pflege zur Biodiversität beitragen. Richtige Pflege heißt weder düngen, mit Pestiziden behandelt, noch kontinuierlich mähen, stattdessen werden Schafe grasen, die den Pflanzenwuchs auf natürliche Weise eindämmen.
Merke: Solarparks entstehen auf Flächen, die landwirtschaftlich benachteiligt sind, damit sie nicht in direkter Konkurrenz mit der Landwirtschaft stehen und zudem naturverträglich sind.
Verdrängen Solarparks unseren Nahrungsmittelanbau?
Nur 20-23% der landwirtschaftlichen Fläche wird für Nahrungsmittelanbau verwendet. 58-61% für den Futtermittelanbau, 13-16% für den Energiepflanzenanbau und 4-6% für sonstiges wie z.B. Brache (siehe Kuchendiagramm unten).
Der Energieertrag (die Energieausbeute) pro Fläche von Photovoltaikanlagen ist um ein Vielfaches (bis zu 50 mal) höher als von Biomasse / Energiepflanzen. Oder umgekehrt ein Solarpark belegt nur 2% der Fläche, die für die gleiche Energiemenge, durch Energiepflanzen benötigt wird. Hypothetisch, würde man die Energie von allen Energiepflanzen durch Solarparks erzeugen, bräuchte man nur 0,26-0,32% statt 13-16% der landwirtschaftlichen Fläche und könnte die freiwerdende Fläche für den Nahrungsmittelanbau nutzen.
Somit sollte es auch logisch sein, warum die Fläche, die für Solarparks in 2030 benötigt wird, so winzig ist und nur 0,6 % einnimmt.
Merke: Solarparks verdrängen somit nicht unser Nahrungsmittel, sie können sogar dazu beitragen, dass mehr Nahrungsmittel angebaut werden.
Warum werden Agrarflächen genutzt und keine versiegelte Fläche?
Landes-Energieagentur (LEA):
Der PV-Zubau allein auf Dächern und versiegelten Flächen in Hessen ist nicht ausreichend, um die energiepolitischen Ziele zu erreichen, deswegen werden Agrarflächen noch zusätzlich benötigt. „Publikationen - Freiflächensolaranlagen Hinweise Landwirtschaft“
NABU:
"...Für eine die Klimaziele erreichende Energiewende sind jedoch die Dachflächen allein nicht ausreichend und ein Zurückstellen des Zubaus von Photovoltaikanlagen, bis alle Dachflächen genutzt werden, ist nicht zielführend." "Vom Ziel her denken!..."
Merke: Versiegelte Flächen sind nicht ausreichend, deswegen muss auf Agrarflächen ausgewichen werden.
Quellen: NABU, AEE und Umweltbundesamt
Der Solarpark Wallrabenstein 2 - Investieren, eine Anleitung
Alle Hünstetter Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit sich an dem Solarpark Wallrabenstein 2 zu beteiligen, mit folgenden Konditionen:
-
Betrag : von € 500 bis max. € 10.000,00
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Art der Beteiligung : Darlehen nachrangig gesichert *)
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Darlehensnehmer: Pro regionale Engerie eG ( Pre)
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Darlehensgeber : Sie, die Bürgerinnen und Bürger Hünstettens
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Laufzeit: 10 Jahre – endfällig 30.12.2034
-
Zinssatz : 3 % p.a. 30.12.gzj erstmals am 30.12.2025
*) Sollten Sie weitere Fragen zur dieser Darlehensform und deren Risikostruktur haben: schreiben oder sprechen Sie uns gerne an – wir werden zeitnah antworten .
Gehen Sie wie folgt vor:
Jetzt Mitglied werden:
Sie sind schon Mitglied und wollen investieren?
Was passiert, wenn das Projekt überzeichnet ist?
Zuerst teilen wir allen einen Anteil zu. Wer zwei oder mehr gewünscht hat, wird mit einem zweiten Anteil bedacht. Wer drei oder mehr zeichnen wollte, ist mit einem dritten Anteil an der Reihe und so weiter. Zuletzt kürzen wir bei Bedarf also nur die höheren Anteilswünsche. So ist sichergestellt, dass eine solidarische Zuteilung stattfindet.
Können sich an dem Projekt auch Personen, die nicht in Hünstetten wohnen beteiligen?
Zunächst können sich nur Hünsterinnen und Hünstetter beteiligen.
Der Solarpark Wallrabenstein 2 - Die Finanzierung
Die Finanzierung ist Dreh- und Angelpunkt des Projekts, wie funktioniert sie?
Projektierer und Betreiber ist die Gesellschaft Erneuerbare Energie Rheingau Taunus (e²), wie setzt sich die Gesellschaft zusammen?
Die Finanzierung im Detail:
Durch Eigenkapital:
Die vier Gesellschafter der e² erhöhen ihre Einlage.
Die pre erhöht ihr Einlage durch Eigenkapital und der Möglichkeit Geschäftsanteile an der pre vorrangig von Hünstetter Bürgerinnen und Bürgern zu erwerben.
Durch Darlehen
Darlehensgeber ist die Bürgergenossenschaft Windenergiepark Heidenrod eG und die pre.
Das Darlehen der pre wird finanziert über:
•Darlehen (nachrangig besichert) der
pre und von Hünstetter Bürgerinnen und Bürgern
•Keinen Bankdarlehen!
Was ist ein Nachrangdarlehen?
Nachrangdarlehen sind Kredite zur Finanzierung von Unternehmen bzw. von Projekten. Ein Nachrangdarlehen ist ein Finanzierungsinstrument, bei der die Rückzahlung des Darlehens im Falle einer Insolvenz des kreditnehmenden Unternehmens nachrangig zu allen anderen Verpflichtungen des Unternehmens erfolgt.
Sollte das Nachrangdarlehen als sog. „qualifiziertes Nachrangdarlehen“ gestaltet sein, sind Zinsen und Rückzahlung nur dann fällig, wenn durch die Zahlungen keine Insolvenz erzeugt werden würde.
Somit ist ein Nachrangdarlehen von Natur aus mit einem höheren Ausfallrisiko behaftet.
Durch einen i.d.R. ggü. vergleichbaren (sichereren) Anlageformen höheren Zinssatz wird diesem erhöhten Risiko Rechnung getragen – wobei der Risikoaufschlag auf das tatsächlich zu erwartende Ausfallrisiko und dessen Eintrittswahrscheinlichkeit abgestellt wird.
Warum ist für ein Unternehmen vorteilhaft trotz höherer Kosten Nachrangmittel aufzunehmen?
Mittel die ein Unternehmen nachrangig aufnimmt (hierzu zählen neben Nachrangdarlehen auch Genussrechte) können als Eigenkapital in der Bilanz angesetzt werden und erhöhen damit die Eigenkapitalquote und somit die Kreditwürdigkeit des Unternehmens.
Warum beteiligt sich die PRE nicht schon bei der Projektierung und Umsetzung von Projekten um ggfs. eine höhere Rendite zu erwirtschaften, die dann den Genossen zugute kommt?
Aus Gründen der Risikominimierung ist im Geschäftsmodell der PRE eine solche Vorgehensweise nicht vorgesehen. Dies dient zur Risikominimierung für das Unternehmen selbst, also
auch für die Mitglieder / Nachranggeber.
Die Verzinsung der hier zur Zeichnung angebotenen Nachrangmittel liegt für den Anleger nur marginal über dem der für gesicherte Anlageformen ( z.b. Pfandbriefe) angeboten wird. Warum ist dies so?
Aufgrund der zugrundliegenden Risikostruktur, hier insbesondere das Risikopotential und die Eintrittswahrscheinlichkeit( Investition in bestehende Projekte, langfristige Erträge durch EEG, Mittel ausschließlich projektgebunden investiert etc.) ist der Zinssatz für dieses Nachrangkapital mit den einer gedeckten Anlageform ( z.B. Festverzinsliche Pfandbriefe 10 Jahre ) in etwa gleichzustellen.
Der Solarpark Wallrabenstein 2 - das Projekt
Was sind die allgemeinen Informationen und technischen Daten rund um den Solarpark?
Wer sind die Projektbeteiligten?
Projektentwickler ist die e², also die Erneuerbare Energien Rheingau-Taunus bestehend
aus dem Landkreis Rheingau Taunus, 16 Kommunen des Landkreises, der Genossenschaft
pro regionale Energie eG (pre) und der Süwag Grüne Energien und Wasser GmbH & Co.Kg
Nein. Die Fläche kommt aus Privatbesitz.
Wie lange soll der Solarpark „Wallrabenstein 2“ betrieben werden?
Mindestens 20 Jahre. Dann endet die EEG-Förderung, aber der Solarpark kann natürlich weiter Strom liefern.
Kann der Solarpark „Wallrabenstein 2“ recycelt werden?
Ja. Solarmodule sind kein Sondermüll, sondern recycelbar. Gängige Monokristalline und polykristalline Solarmodule lassen sich längst recyceln. Die Anlagen werden zerlegt und die Grundmaterialien wie Glas, Aluminium und Halbleiter getrennt.
Viele Modulhersteller arbeiten mit PV CYCLE Deutschland zusammen, ein Unternehmen, das ausgediente oder defekte Module zurücknimmt und recycelt. Die Untergestelle aus Stahl und Aluminium können entweder wiederverwendet werden oder werden wie üblicher Metallschrott in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt.
Waren Naturschutzverbände an der Planung beteiligt?
Der NABU ist Mitglied der pro regionale energie eG und kann bei Fragen zu Naturschutbdenken befragt werden. Projekte, die wir auf der Fläche umsetzen wollen, werden von der Initiative Nachhaltiges Hünstetten e. V. unterstützt.
Wildpflanzenarten führen zu einer Erhöhung der biologischen Vielfalt und verfügen über ein breites Spektrum an Ökosystemleistungen. Für Solarparks ist artenreiches, regionales Blühpflanzen Saatgut nach dem Bundesnaturschutzgesetz § 40 (1) seit dem Jahr 2020 vorgeschrieben. Der § 40 (1) verfügt, dass das Ausbringen gebietsfremder Arten in der freien Landschaft der Genehmigung bedarf. Solaranlagen zählen zur freien Landschaft, auch wenn es sich um bauliche Anlagen handelt. Es sei denn, sie stehen mitten im Ort.
Grundlagen
Zubau von Flächen
Wie schnell werden Solarparks errichtet?
Laut HÜBNER LEE werden 170 km² jährlich an Fläche durch Baumaßnahmen versiegelt. Das sind von 2021 bis 2030 (in 9 Jahren) 170 km² * 9 = 1530 km².
Laut Umweltbundesamt werden von 2021 bis 2030 (in 9 Jahren), 63.000 ha = 630 km² zusätzlich an Photovoltaik-Freiflächenanlagen benötigt. Das sind weniger als die Hälfte der jährlich versiegelten Fläche. Zudem versiegelt eine Photovoltaik-Freiflächenanlage keinen Boden, im Gegenteil, die richtige Pflege trägt zur Biodiversität bei.
Merke: Der Zubau von Solarparks schreitet nur halb so schnell voran wie Baumaßnahmen die ganze Flächen versiegeln.
Wir haben bereits eine Überproduktion, brauchen wir noch weitere Solarparks?
Ja, denn die Überproduktion ist durch saisonale und tägliche Schwankungen hervorgerufen und tritt nur zu bestimmten Zeiten auf, z. B. an sonnigen Tagen in der Mittagszeit. Abends, nachts oder an trüben Wintertagen hingegen besteht häufig ein Mangel an Strom (siehe Energie Chart vom . Zudem steigt der Strombedarf durch die Dekarbonisierung (z. B. durch Elektroautos, Wärmepumpen und die Industrie). Selbst wenn derzeit Überkapazitäten existieren, werden diese mit wachsendem Bedarf aufgebraucht. Solarparks spielen dabei eine Schlüsselrolle, da sie vergleichsweise günstig und schnell errichtet werden können.
Lösung: Mehr erneuerbare Energieanlagen können helfen, solche Schwankungen auszugleichen, wenn gleichzeitig in Speichertechnologien wie Batteriespeicher, Pumpspeicherwerke oder Wasserstoffproduktion und Netzausbau investiert wird. Den ÜNB liegen momentan Anträge zum Bau von neuen Batteriespeicher vor, die das 5-fache des Speichausbaus in 2045 übersteigen.
Merke: Eine Überproduktion wird durch tägliche und saisonale Schwankungen hervorgerufen, durch den Einsatz von Speichertechnologien wie Batteriespeicher, Pumpspeicherwerke oder Wasserstoffproduktion kann dies ausgeglichen werden.
Ist die Nutzung von Agrarflächen wirtschaftlich?
Frauenhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE)
Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Windparks an Land sind die kostengünstigsten Technologien unter allen Kraftwerksarten.
Studie: Stromgestehungskosten erneuerbare Energien